ÜBER DIE GEDULD
Über die Geduld
(von Rainer Maria Rilke)
Man muss den Dingen
die eigene, stille,
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt,
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann;
alles ist austragen –
und dann Gebären…
Reifen wie der Baum,
der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen
des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.
Er kommt doch!
Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind,
als ob die Ewigkeit vor ihnen läge,
so sorglos still und weit …
Man muss Geduld haben,
gegen das Ungelöste im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.
Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt,
lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages in die Antwort hinein.
—wer mehr erfahren möchte—
http://www.rilke.de/briefe/160703.htm
Quelle: Benediktinerabtei Kornelimünster
katrin scholz
Oktober 25, 2010 at 7:16 pm
… wunderschön 1 …
… totale Akzeptanz …
… vollkommene Hingabe …
… was ist – darf sein …
… und was sein darf …
… verändert sich …
NF
Dezember 9, 2010 at 7:11 am
Lieber Christof,
als Rilke-Liebende sende ich hier meine Hingabe an das Wahre, Gute und Schöne, da ich möchte das sie gesehen wird und Freude auslöst: http://salonderblauenblume.wordpress.com/
Liebe Grüße,
Nina